12 junio 2009

Udo Dahmen un experto en música dijo: 300 niños para el éxito de "Tokio Hotel"

Musik-Experte Udo Dahmen erklärte 300 Kindern den Erfolg von „Tokio Hotel“

Warum „Tokio Hotel“ so bekannt sind, erklärte der Musik-Professor Udo Dahmen gestern den jungen Zuhörern der Kinder-Uni. Das neue Semester, das achte, war zuvor von Uni-Prorektorin Stefanie Gropper eröffnet worden.

Aufgepasst, die Kinder-Uni ist wieder eröffnet! Gestern drehte sich alles um die Frage, warum die Band „Tokio Hotel“ so erfolgreich ist. Bild: Metz

Tübingen. Dass Bill Kaulitz der Sänger von „Tokio Hotel“ ist und die anderen drei Mitglieder der Teenie-Band Tom (Gitarre), Gustav (Schlagzeug) und Georg (Bass) heißen, musste Udo Dahmen gestern niemandem in Tübingens größtem Hörsaal erklären. Und das, obwohl sich geschätzte 90 Prozent der Kinder im Kupferbau offen als „Tokio Hotel“-Hasser bekannten. „Gut, ich hab’ schon noch ’ne CD von denen daheim“, verriet der zwölfjährige Tim. „Aber die ist noch von früher, als die noch angesagter waren.“

Angesagt ist „Tokio Hotel“ aber immer noch und der Chef der Pop-Akademie in Mannheim ist überzeugt, dass sich das in den kommenden Jahren auch nicht ändern wird. Vor allem bei den Mädchen sind die vier Jungs ziemlich beliebt. Die zehnjährige Andrea aus Ofterdingen konnte deshalb nicht verstehen, warum gestern nur so wenige ihrer Kommilitonen die Arme in die Höhe reckten, als die beiden Kinder-Uni-Erfinder Ulrich Janßen und Ulla Steuernagel vom TAGBLATT genau wissen wollten, wie viele „Tokio Hotel“-Fans denn nun gekommen waren.

Insgesamt waren es rund 300 junge Zuhörerinnen und Zuhörer, die sich für den Erfolg der Teenie-Band „Tokio Hotel“ interessierten. Eine einfache Erklärung aber hatte selbst der Fachmann nicht so schnell parat. Dahmen, 57 Jahre alt und selbst Profimusiker, weiß zwar genau, welche Manager, Produzenten und Choreographen hinter einer so prominenten Band stehen. Ob aber allein das professionelle Makeup in Manga-Manier, die schwarzen T-Shirts und die gefärbte Mähne von „Tokio Hotel“-Sänger Bill Kaulitz dafür verantwortlich sind, wie einige Kinder vermuteten, wagte er doch zu bezweifeln. „Wir Experten haben eine Regel“, sagte Dahmen und erklärte: „Von zehn CDs, die auf den Markt kommen, ist genau eine erfolgreich. Das Problem ist nur, dass keiner weiß, welche das sein wird.“ Dann brachte der Musik-Experte die jungen Studenten zum Staunen: Dass die Plattenfirma zunächst ganz und gar nicht an den Erfolg der vier Magdeburger Jungs glauben mochte und die Produktion der ersten CD sogar verweigerte, wollten die kleinen Musik-Fans kaum glauben. Dahmen aber erzählte: „Erst als ‚Tokio Hotel‘ die Plattenfirma wechselten, kam die CD auf den Markt und der Erfolg war plötzlich da.“

Sonja, neun Jahre alt, kann gut verstehen, warum die vier Jungs so erfolgreich sind. „Die sind doch so schön wild und sehen genauso aus, wie eine Band aussehen muss“, sagte sie. „Ich frage mich nur, wie die das schaffen, dass sie immer die gleichen Klamotten anhaben. So oft kann doch keiner waschen!“

Nein, kann er nicht. Aber der „Look“, wie der Kleidungsstil im Fachjargon genannt wird, gehöre zum Wiedererkennungswert der Band, erklärte Dahmen. Und er verriet seinen Zuhörerinnen und Zuhörern, dass die Jungs von „Tokio Hotel“ zu Beginn ihrer Karriere oft gar nicht selbst an den Instrumenten saßen und selbst bei Live-Auftritten gemogelt haben sollen. Auch ihre Titel, so der Musik-Experte, haben Bill, Tom, Gustav und Georg nicht selbst geschrieben. „Aber ich finde, dass ‚Durch den Monsun‘ ein Super-Song ist.“

Zum Schluss der Vorlesung wurde es dann nochmal richtig laut. Das englische Video zum Chartbreaker „Monsoon“ gab’s zwar leider nicht zu sehen, weil die Technik kurzerhand den Dienst versagte. Dafür gaben die Kinder bei einer Body-Percussion dann selbst den Rhythmus an, ehe sie nach vorn, zum Redner-Pult stürmten, um ein Autogramm von Udo Dahmen zu ergattern.


LINK: http://tagblatt.de/3177035/Nachrichten/Tuebingen

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